Liberty News - Die Pensionskassenvermögen sind wieder eingebrochen
Nach einer soliden Performance im Januar weisen Schweizer Pensionskassen im Februar auf ihren Kapitalanlagen wieder Negativrenditen aus. Dabei verzeichneten vor allem traditionelle Anlageklassen eine Negativperformance. Was raten Experten?
Die von der UBS beobachteten Pensionskassen erzielten im Februar 2023 eine durchschnittliche Performance nach Abzug von Gebühren von -0.80%. Auch der Credit Suisse Schweizer Pensionskassen Index ist im Februar um 1,41 Punkte bzw. um 0.76% gefallen. Im Januar hatte die UBS für die Kapitalanlagen der Pensionskassen noch eine Positivperformance von +2.65% verbucht; die Credit Suisse sprach von +2.76%.
Traditionelle Anlageklassen performten negativ
Die Credit Suisse sieht den Hauptgrund für die negative Entwicklung im Februar bei den Obligationen (-0.44%). Der Renditebeitrag von Aktien Ausland betrug -0.24%, derjenige der Aktien Schweiz -0.11%. Primär aufgrund von Währungsabsicherungen belastete auch die Anlageklasse Liquidität (-0.06%) das Monatsergebnis. Einzig die Immobilien (+0.10%) entwickelten sich leicht positiv.
Auch die UBS verbuchte Korrekturen bei den globalen Aktien um 1.28% und um 0.79% bei den Schweizer Aktien. Fremdwährungsanleihen und Frankenanleihen gaben demnach um 1.21% bzw. um 1.36% nach. Dagegen beendeten alternative Anlagen den Monat im grünen Bereich. Gemäss UBS verzeichneten Immobilien eine Performance von 0.18%, Private Equity und Infrastruktur stiegen um 0.58% und Hedgefonds gewannen +2.10% dazu.
Zinsängste belasteten die Märkte
Nach einem optimistischen Jahresauftakt verloren die Märkte im Februar an Schwung. Die Hauptsorge war, dass die hartnäckig hohe Inflation in den USA und starke Beschäftigungsdaten die Federal Reserve zwingen würden, ihre straffe Geldpolitik länger beizubehalten, wie die UBS-Ökonomen Jackie Bauer und James Mazeau erläutern. Die Möglichkeit höherer Zinsen und eines längeren Zinszyklus habe zu einem Kursrückgang der US-Aktien beigetragen und gleichzeitig den US-Dollar gestärkt. Darüber hinaus habe die Berichtssaison des vierten Quartals in den USA einen Gewinnrückgang gegenüber dem Vorjahr gezeigt.
Auswirkungen der geldpolitischen Straffung dürften sich noch zeigen
Womit müssen Anleger in den kommenden Monaten also rechnen? «Ein Grossteil der Auswirkungen der geldpolitischen Straffung des letzten Jahres ist noch nicht spürbar und wird sich voraussichtlich in den kommenden Monaten widerspiegeln», so die Ökonomen.
In Europa dürften die Zinsen moderat steigen
Was sagen Anlageexperten zu dieser Entwicklung? «Europa hat rasch gehandelt, um sich von russischer Energie unabhängiger zu machen, und die Inflation ist gesunken. Sie wird die vorherigen Niveaus allerdings nicht wieder erreichen», prognostizieren etwa die Anlageexperten von Columbia Threadneedle Investments. Und sie ergänzen: «Wir erwarten nicht, dass die Europäische Zentralbank die Zinsen so stark anheben wird, wie der Markt dies erwartet, und die Aktienkurse haben noch Aufwärtspotenzial.»
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